03 Sep

„alleine“

Haben Sie sich das Video angeschaut? War es für Sie auch so schwer, dem Mädchen zu zusehen, ohne ihm helfen zu können? Doch um was hätte man dieses Kind gebracht, wenn man eingegriffen hätte!

Haben Sie das Strahlen und den Stolz gesehen? Wie oft greifen wir zu früh ein und bringen unsere Kinder um ihre Erfolgserlebnisse. Häufig haben wir es eilig, alles muss schnell gehen oder wir sehen, wie sich die Kleinen abmühen und glauben, wir könnten es ihnen viel einfacher machen, indem wir ihnen helfen.

In meinem letzten Urlaub habe ich folgende Szene am Pool beobachtet: ein etwa zweijähriges Mädchen kommt mit ihrer Mutter aus dem Wasser. Sie hat eine Schwimmwindel an. Die Mutter übergibt das Kind an ihren Mann, der auf dem Liegestuhl liegt und geht nochmal ins Wasser. Der Papa begrüßt das Kind liebevoll und schlägt vor, die nasse Windel auszuziehen. Das Mädchen geht ein Stück weg, dreht sich mit dem Rücken zum Vater und meint: „alleine“. Der Vater schlägt mehrmals vor, dass er ihr helfen könnte, die Tochter wiederholt immer wieder „alleine“. Für das kleine Mädchen ist es sehr mühsam und die nasse Windel lässt sich nur  zentimeterweise bewegen. Sie kämpft. Nach einigen Versuchen steht der Vater von seiner Liege auf und zieht der Tochter die Windel aus.

Ich glaube, jeder von uns kennt solche und ähnliche Situationen, oder?! Oft muss es schnell gehen… aber manchmal vielleicht auch nicht?!

Oftmals – auf lange Sicht betrachtet – sind wir schneller, wenn wir langsamer sind. Geben wir unseren Kindern die Chance auf Entwicklung – in genau ihrem individuellen Tempo.

Hier noch ein tolles Zitat von Maria Montessori:

“ Hilf mir, es selbst zu tun. zeige mir, wie es geht. Tu es nicht für mich. Ich kann und will es alleine tun. Hab Geduld meine Wege zu begreifen. Sie sind vielleicht länger, vielleicht brauche ich mehr Zeit, weil ich mehrere Versuche machen will. Mute mir Fehler und Anstrengung zu, denn daraus kann ich lernen.“

Hier geht’s zum Leitfaden!